Was ist ein PA? – Was macht ein PA? – Wie funktioniert ein PA? Fragen denen man auf den Grund gehen kann, indem wir uns die Bedürfnisse und ein paar Beispiele für Lautsprecher anschauen.
PA – das heisst „Personal Adress“ : Was so viel heisst, das Personen adressiert werden. Der ehemalige Fachbegriff für eine Lautsprecheranlage zur reinen Durchsage von wichtigen Informationen wie „Der Flug MH7992 nach Beirut ist nun bereit für das Boarding. Passagiere der Reihe A bis F werden zum Boarding aufgerufen“ oder „Neu im Sonderangebot. 500g Entraucoute Black Angus für nur 18,50 CHF“ hat sich verselbständigt und Flügel bekommen, sodass heute sämtliche grossen Beschallungssysteme, insbesondere an Konzerten so genannt werden.
Diese gibt es in verschiedensten Grössen und Formen welche auf teils unterschiedlichen Technologien basieren, aber im Grunde machen alle das selbe: Sie wandeln elektrische Signale in akustische hörbare Schallwellen. Und wenn der Lautsprecher PA genannt wird, dann steckt normalerweise eine gewisse Klangtreue und Energieffiziens dahinter, so dass das Signal auch laut und voll daherkommt. Sprich: Es hat Power und klingt gut.
Wie funktioniert das? Eigentlich bis auf wenige Ausnahmen läuft es immer darauf hinaus, dass eine Membrane (meist aus speziellem Kartonverbundstoff) schnell hin und her bewegt wird, mittels eines linearen Magnet-„motors“. Normalerweisse wird dieser Motor mit einer Spule, welche als elektrischer Magnet funktioniert in einem Magnetfeld eines starken stationären Magnetes bewerkstelligt. Die elektrische Energie wird dabei mit ausreichender Stärke in die Spule geleitet, sodass das entstehende Magnetfeld mit dem bereits vorhandenen interagier (Abstossung bzw. Anziehung) und damit die Membran in Bewegung setzt. Natürlich wird die zugeführte Energie in einer Form zugeführt, welche anschliessend zu einer Bewegung der Membran führt, welche die gewünschten Schallwellen (so gut wie möglich) erzeugt.
Nun liegt es in der Natur der Sache, dass wir mit Lautsprechern die origanelen Schallwellen nur imitieren oder kopieren können. Und bedingt durch die tatsache, dass ein Lautsprecher nicht wie z.B. eine Geige den Schall an die Luft abgibt, oder wie eine Stimme, ist jeder Lautsprecher ein Kompromiss. Diese Kompromisse geben aber auch Vorteile: Ein Lautsprecher kann z.B. den Schall in eine Richtung Bündeln, was eine Geige nicht könnte. Fokusiert gewisse Gebiete zu beschallen, und andere nicht, hilft uns dabei leise Signale lauter zu machen. Es gibt noch ein paar andere Tricks, die uns dabei helfen, Signale, Geräusche, Töne, etc an manchen Orten lauter zu machen, als am originalort. Aber grundsätzlich müssen wir uns merken:
1. Ein Lautsprecher kann NIEMALS den originalen Ton wiedergeben. Das geht schon allein Bauartbedingt nicht, denn ein Lautsprecher entspricht eigentlich nie der originalen Schallquelle.
2. Ein Lautsprecher, auch wenn laut im Namen dieses Gerätes steht, sollte niemals ein Signal lauter machen. Ein Lautsprecher (und alle anderen Technischen Hilfsmittel) macht das Schallereignis nur überall dort so laut, wie das Schallereignis am Ort der Aufnahme (beim Mikrofon) aufgenommen wird. Ist der vom Lautsprecher erzeuge Schall am Ort der Aufnahme gleich laut, oder gar lauter als das Schallereignis, kommt es zu einer Rückkopplung. Also ekelhaften fipsen. Ein Lautsprecher macht also nicht laut, sondern er verteilt. Das Word Verteilsprecher ist allerdings im Volksmund nicht angekommen, da die schwarzen Kisten für den Volksmund vor allem laut ist.
3. Ein Lautsprecher ist IMMER ein möglichst guter Kompromiss für den aktuellen Anwendungsbereich. Es gibt KEINEN perfekten Lautsprecher.
Was soll nun das mit dem Kompromiss: Naja, …, viele haben schon gesehen, dass in einem Lautsprecher eigentlich fast immer mehrere Lautsprechermembranen als Team arbeiten. Auch professionelle PA Systeme arbeiten mit mindesten 3 Wegen (manchmal sogar mehr). Soll heissen: Es gibt z.B. kleine Membranen für höhere Töne, und meist separate grosse Lautsprecher nur für die Bässe. Jede dieser Membranen wir akustisch und elektrisch so gut wie möglich an ihren speziellen Bereich im Wiedergabespektrum des gesammten Lautsprechers angepasst. Aber es gibt immer Genzgebiete für die Membranen, in denen diese nicht mehr so gut funktionieren, oder Übergänge zwischen den „Wegen“ eines Systems, in welchem die Membranen nichtmal selten sogar ein wenig gegeneinander arbeiten. Und besonders im Bass haben wir das Problem, dass die Membranen eigentlich mindestens einen Durchmesser von der hälfte der zu erzeugenden Wellenlänge der entsprechenden Frequenz haben sollten. Dann wären die Lautsprecher aber mehrere Meter gross, was wiederum energetisch schwierig wird, da dadurch die Membrane übermässig schwer und gross wäre. Man behilft sich also überall mit diversen elektrischen und akustischen Tricks, indem man Resonanzräume ausnutzt, akustische Kurzschlüsse durch geschickt gesetzte Wände verhindert, mit Hörnern den Schall bündelt und besser an die Umgebung ankoppelt und viele andere kleine und grosse Tricks. Seit einigen Jahren wird mit sogenannten DSP’s (digital Signal Processor) das Signal, welches zum Lautsprecher geht, so vorkorrigiert, dass das akustische Ergebnis noch mehr dem ähnelt, was man hören will. Das eröffnete unglaubliche neue Möglichkeiten in der Steuerung und qualitätssteigerung moderner PA-Systeme.
Kurzum kann man sagen: ein modernes PA-System ab gewisser Preissklassen von namhaften Herstellern ist eigentlich immer ein durchaus ausreichendes und qualitativ hochwertiges System heute. Aber wenn du bis hier hin mitgelesen hast, muss ich eines trotzdem klipp und klar sagen. Die Preisklasse von der ich hier rede, will sich ein privatmensch normalerweise nicht leisten. Auch eine Band kann sich das nur selten leisten. Wir reden bei einem Beschallungssystem für ca 100 Personen von ca 3’000,- CHF aufwärts. Ein Beschallungssystem für ca 800 Personen, da sind wir schnell bei mindestens 10’000,- CHF. Wenn du also meinst, mit all den midrange Lautsprechern die man im Musikbedarfhandel so bekommt in dieser wirklich brauchbaren Liga zu sein, dann machst du dir einfach nur was vor. Klar können auch günstige Lautsprecher durchaus auch mal genügen und laut spielen, aber deswegen spielen sie noch lange nicht in der Oberliga mit. Und je heikler der Mix, je schwieriger die Beschallungssituation, desto mehr kumulieren sich die Nachteile von Lautsprechern und Technik. Und das ist genau der Grund, warum Profis mit Profiwahre arbeiten und DJ’s mit ihren DJ-Anlagen auf kleinen Hochzeiten bleiben sollten, und nicht meinen sollten auf Turnfesten oder Volksfesten Beschallungsprofi zu spielen. – Just my two cents.
Testkommentar zur Seiteneröffnung
JAAAAAA RECHT HABE ICH